Heute gesellt sich Kerstin zu uns, die sich ebenfalls ein Pferd ausleiht. Vereinbarter Treffpunkt ist Schönau und wir beschließen den ersten Teil des Weges gemeinsam zu gehen.
Nevada hatte in der Nacht wohl wieder ein wenig zu viel an Energie getankt, sodass wir zwar nicht so massiv wie am ersten Tag aber doch ständig an der Verlangsamung des Schrittes arbeiten mussten.
Als sich bei Dagmars Haflinger beim Gstöttnerhof dann schließlich ein Hufeisen lockerte, machten wir uns wieder den Treffpunkt bei der Ruine Ruttenstein aus und ich ging mit Nevada wieder alleine weiter.
Wieder völlig entspannt und flotten Schrittes kamen wir gut Vorwärts und meisterten "Hindernisse" wie tontaubenschießende Möchtegernjäger ebenso wie die Durchwanderung einer Kuhweide inklusive der anwesenden fröhlich bimmelnden Leitkuh ohne jegliche Aufregung.
Auf wunderschönen und weichen Waldwegen kamen wir gut voran und nahmen die eine oder andere Trabmöglichkeit gerne wahr. Nach der Raststation gingen wir weiter auf dem "Marterlweg" der zu einem ausgedehnten Galopp einlud.
Nevada ging dabei sehr korrekt am Zügel, ließ sich in der Geschwindigkeit absolut gut Regeln wodurch der knapp 2 km lange Weg zum reinen Genussritt wurde.
Schon beim Aufgang zur Burg Ruttenstein meldete sich dann Didi am Telefon und verkündete mir, dass sie eine Zwangspause bei der Pferderast einlegen mussten, da Kerstins Leihpferd zu lahmen begann. So konnte ich mir genug Zeit lassen, um bei der Raststation am Ruttenstein eine ausgiebige Mittagspause zu machen.
Nevada nutzte selbige ob der Anstrengung beim Bergaufreiten sich ausgiebigst in der schwarzen Walderde auf der Koppel der Raststation zu wälzen, sodass er beinahe einfärbig wurde.
Nach knapp 2 Stunden Pause und der "Abtrocknung der Sattellage", die ich somit vom gröbsten Schmutz befreien konnte, beschloss ich wieder weiterzureiten, um nicht bei Finsterniss wieder nach Hause zu kommen.
Beim Mitlesen auf der Karte wurde mir erst bewusst, wie schnell wir wirklich vorwärts kamen, und so beschloss ich ab dem Gstöttnerhof die Sache noch ruhiger anzugehen. Nachdem es nun überwiegend bergabging führte ich Nevada am Zügel und wir legten die eine oder andere Fresspause im saftigen Grün ein. Da nun auch die Sonne wieder hervorkam, genossen wir die wärmenden Strahlen auf der Anhöhe des Gstöttnerhofes ausgiebig.
Nachdem die Bundesstraße in Schönau überquert wurde, nahm ich wieder im Sattel Platz und lies mich wieder tragen als es plötzlich hinter mir schallte: "Wolfgang, trab an, wir kommen schon".
Manuela, Bettina und Silvia schlossen von Didi´s Partie zu mir auf und so ging es im flotten Trab für mich und im Galopp für die 3 Mädels den Berghang hinauf.
Nach weiteren 15 Minuten Reitzeit waren wir dann wieder bei Onkel Peda angekommen.
Ich war froh, dass wir alles heil überstanden hatten und sich Nevada auch als extrem verlässlicher Partner erwiesen hatte.
Furchtlos, alleine sehr gut zu händeln und mit einem Schritttempo, dass lange Strecken in einer höheren Gangart nicht erforderlich machten, war es ein Genuss diese 3 Tage zu reiten.