Es ist wieder mal soweit.
Eine 2 Tagestour steht unmittelbar bevor. Morgen den 28.06.2014 um 8:30 Uhr ist Abritt bei Didis Stall. Nevada habe ich die letzten 14 Tage öfters geritten - na sagen wir mal in 14 Tagen sicher 10 Mal, sodass die Belastung für ihn sicher verkraftbar ist.
Wir freuen uns schon sehr auf die erste Tour mit Übernachtung in diesem Jahr.
28.06.2014
Nach einem relativ entspannten und kurzen Transport zu Didis Reitstall sind Nevada und ich mit Sabrinas Hilfe gut angekommen. Die neue Umgebung machte Nevada kaum was aus und so konnten wir uns zügig auf den Abritt vorbereiten. Mit von der Partie waren Birgit, Irene, Gudrun, Didi und ich. Um 8:30 starteten wir und ritten über den Traidersberg und Hessenberg zum Trabochersee. Aufgrund von "Unterzuckerung" unserer total "gelassenen" Birgit mussten wir aber kurz vorm Trabochersee bereits einen ersten Halt einlegen, um mittels Brot Schokolade und Getränken wieder für Ruhe zu sorgen. Durch den schönen Wald oberhalb des Trabochersee´s kamen wir zügig voran und kurz darauf in Traboch an. Dort begrüßten uns neugierig aber wenig begeistert 6 Alpakas, die bei Annäherung deutlich machten, dass wir hier nicht willkommen sind. Das laute Fauchen deutete ihren Unmut klar an und ich musste Nevada mit Nachdruck dazu überreden, hier vorbei zu gehen.
Von Traboch nach Timmersdorf mussten wir etwas Asphalt gehen, was aber nicht weiter schlimm war. Von Timmersdorf ging es an stehtig bergauf in Richtung Weiglmoar Alm - was unseren Pferden einiges abverlangte und sie ordentlich in Schwitzen brachte. Auch die Temperaturen stiegen immer weiter und so waren wir und sicher auch unsere Pferde sehr froh, als wir unsere Mittagsrast erreichten. Didi hatte schon eine große Jausenbreze und Getränke bereitstellen lassen und wir wurden wirklich fürstlich verköstigt.
Es war aber sowieso schon sehhr notwendig, da Birgit bereits lautstark und für alle deutlich wahrnehmbar einen weiteren "Unterzuckerungsschub" erlitt. Beim Essen und Tratschen verging die Zeit wie im Fluge und so waren bald 1,5 Stunden um und wir mussten uns wieder auf den Weg machen.
Der Abstieg führte uns über einige sehr steile Abhänge in Richtung Kaisersberg. War es im Wald noch sehr angenehm, so wurde beim Fußmarsch Richtung Kaisersberg über den Windischbacherweg uns allen schon recht warm. Naja - mit Ausnahme von Gudrun die nach ihrem Ägyptenurlaub erst bei einer Temperatur von mehr als 30 Grad anscheinend ein leichtes Wärmegefühl verspüren dürfte.
Durch die Knappensiedlung und über die Kaisersbergstraße und Greith kamen wir mit einer Galoppstrecke nun schnell vorwärts nach Sankt Stefan.
In Sankt Stefan bogen wir rechts ab Richtung Niederdorf , wo wir abermals eine schöne längere Galoppmöglichkeit vorfanden und unsere Pferde hatten sichtlich Spass dabei.
Durch Niederdorf und entlang der alten Bundesstraße führte uns der Weg nun nach Chromwerk. Von da an ging es wieder permanent bergauf auf beinahe 1000 m Seehöhe.
Flotten Schrittes kamen wir schön vorwärts, wenn nicht Birgit die Begleichung ihrer "Unterzuckerung" mit einem "technischen Halt" unterbrechen hätte müssen.
Somit schafften wir es auch, dass wir auf den letzten 300 Metern noch von einem Wolkenbruch eingeholt wurden und bis zum Gasthof Spitzer alle ordentlich nass waren. Es war aber so schön warm, dass diese kurze Dusche nicht wirklich störte.
Nach der Versorgung der Pferde auf der Alm konnten auch wir uns wieder mit Flüssigkeit auftanken und das nicht zu knapp. Etliche Turbo´s und einem guten Essen sowie einigen wirklich lustigen Stunden später fielen wir müde aber auch froh über das schöne Erlebnis gegen Mitternacht in den wohlverdienten Schlaf.
29.06.2014
Nachdem Franz noch am Abend zuvor zu uns gestoßen war, waren wir heute 6 Reiter die den Weg zurück nach Sankt Peter auf sich nahmen. Nach einem Guten Frühstück und einem Foto für das Erinnerungsalbum ging es über leicht fallende Waldwege in Richtung Vorderlobming. Natürlich stiegen wir, ob der strapazierten Rücken unserer Pferde, auch hier des Öfteren wieder ab und gingen vor allem auf den Asphaltwegen große Teile zu Fuß.
Vorbei am Murwaldl in Sankt Stefan kamen wir zu einer wunderschönen Galoppstrecke entlang der Mur, die wir im ordentlichen Tempo hinter uns brachten, um kurz darauf die erste wirkliche Hürde unseres Rittes nehmen zu müssen. Kurz nach dem Einritt in die Murauen lang ein Baum quer über dem Weg der - zumindest für mich- nicht zu überspringen war und ein Ausweichen war wegen des üppigen Bewuchses nicht möglich. Aber Didi war gerüstet und zersägte kurz entschlossen das Hindernis, sodass nach kurzer Pause dem Weiterkommen nichts mehr im Wege stand. Wir nutzten die Möglichkeit so nahe der Mur zu gehen auch zu einer kurzen Erfrischung für die Pferde, die es sichtlich genossen, die Füße in das kühle Nass zu stecken.
Weiter ging es danach in Richtung Sankt Michael wo wir beim Kirchenwirt unseren einzigen und auch letzten Halt für eine Erfrischung einlegten. Danach ging es auf wunderschönen, wenn auch nicht immer ganz legalem Wege Richtung "Schollinger" die uns erlaubten durch ihren Hof und ihr Grundstück zu reiten. Über den Niederung Weg kamen wir unserem Ziel näher - und das war auch gut so, denn schön langsam spürte ich auch, dass meine Kondition zu Ende ging.
Das langzeitige Führen von Nevada, der oftmals vergaß, dass ich nur 2 Beine habe und diese noch wesentlich kürzer sind als die seinen, ließ schon deutliche Spuren der Erschöpfung aufkommen.
Somit war ich froh die letzten Kilometer wieder auf dem Pferderücken Platz nehmen zu können und mich zum Ausgangspunkt unserer 2 Tages Tour zurücktragen zu lassen.
Froh wieder angekommen zu sein und auch, dass alles unfallfrei und auch einigermaßen kontrolliert ablief konnte ich Nevada absatteln und ihm sein wohlverdientes Staubwälzbad in der Koppel von Didi genießen lassen.
Es war wunderschön - wir hatten tolles Wetter und eine wirklich sehr gut eingespielte Gruppe die alle dasselbe wollten – den Spaß mit dem Pferden in der freien Natur zu genießen - ohne Stress - ohne Hektik - und mit Rücksicht auf den Partner mit seinen 4 Hufen.